Darmspiegelung

Häufige Fragen

Entscheidung für die Untersuchung/Planung 

Ja, denn die Darmspiegelung ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs oder anderen Erkrankungen. Darmkrebs entwickelt sich fast immer aus harmlosen Polypen an der Darmwand. Und diese wachsen oft unbemerkt über viele Jahre und verursachen meist weder Schmerzen noch andere Beschwerden. 

Eine Darmspiegelung zur Krebsvorsorge wird in Deutschland und der Schweiz in der Regel ab 50 Jahren empfohlen. In Österreich wird sie bereits ab 45 Jahren angeboten. Bei erhöhtem Risiko, etwa durch familiäre Vorbelastung, kann ein früherer Beginn sinnvoll sein. Im Alter steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Bei unauffälligem Befund reicht es, die Untersuchung in 10 Jahren erneut durchzuführen. Werden Polypen entdeckt oder andere Darmerkrankungen diagnostiziert, muss eine Darmspiegelung je nach ärztlicher Anweisung in kürzeren Abständen erneut erfolgen.

Die Risiken sind gering. Laut Studien sind nur etwa 1–2 von 1.000 Frauen und 2–3 von 1.000 Männern von Komplikationen nach einer Darmspiegelung betroffen. Möglich sind Herz-Kreislauf-Probleme aufgrund der Sedierung oder etwa kleine Blutungen, insbesondere wenn Polypen entfernt werden. Ganz selten kommt es zu starken Blutungen oder schweren Verletzungen wie etwa dem Durchstoß des Darms. Laut Expertenmeinung überwiegt der Nutzen der Darmspiegelung die möglichen Risiken.

Ja, anstelle einer Darmspiegelung kann man auch alle 2 Jahre einen immunologischen Stuhltest machen. Dieser weist kleinste Blutmengen im Stuhl nach, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Denn Darmtumore bluten häufig, mehr als eine gesunde Darmschleimhaut. Dennoch ist die Darmspiegelung heute die zuverlässigste Methode, um Darmkrebs und seine Vorstufen zu erkennen. Bei auffälligen Stuhltests hat man jedoch Anspruch auf eine abklärende Darmspiegelung.

Scham oder Angst zu empfinden ist ganz normal. Wer sich im Freundes- oder Familienkreis genauer umhört, stellt jedoch fest: Die Sorgen sind meist unbegründet. Viele Menschen sind danach überrascht, wie unproblematisch die Prozedur letztlich war. Darmspiegelungen sind heute Routine und medizinisch sicher. Sie werden meist unter Sedierung durchgeführt und sind dazu schnell vorbei. Auch das Gespräch vorab mit dem Ärzteteam kann helfen, Sorgen und Ängste abzubauen.

Ja, das ist kein Problem. Es empfiehlt sich, der zuständigen medizinischen Fachkraft vorher einen kurzen Hinweis zu geben, dass man seine Monatsblutung hat. Die eigentliche Untersuchung wird davon jedoch nicht beeinflusst.

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung haben alle Menschen ab 50 bzw. 45 Jahren Anspruch auf eine kostenlose Darmspiegelung.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen hier alle Kosten. Ist der Befund unauffällig, kann nach 10 Jahren erneut eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden. Auch bei chronischen Erkrankungen tragen die Krankenkassen die Kosten, wenn die Darmspiegelung zur Abklärung oder Behandlung der Krankheit nötig ist.

Private Krankenkassen zahlen in der Regel ähnlich wie die gesetzlichen Kassen für Darmspiegelungen sowohl zur Vorsorge als auch zur Diagnose und Behandlung bei chronischen Erkrankungen.

Vor der Untersuchung/Vorbereitung 

Leichte Kost und klare Flüssigkeiten. Ab drei Tagen vor der Untersuchung muss auf körnerhaltige Lebensmittel wie Vollkornbrot oder kernhaltiges Obst und Gemüse verzichtet werden. Zudem sind Alkohol, Milch und rote bzw. violette Getränke untersagt. Bis einen Tag vor der Untersuchung sind noch leichte und ballaststoffarme Lebensmittel wie Kartoffelbrei, Fisch oder helle Nudeln und Tee, Wasser, Kaffee sowie klare Fruchtsäfte erlaubt. Am Tag der Untersuchung müssen Patient:innen komplett nüchtern sein.

Das passiert eher selten. Treten jedoch heftige Bauchschmerzen, starke Kreislaufprobleme oder gar Erbrechen auf, bitte sofort ärztlichen Rat einholen. Ein verträglicheres Abführmittel oder eine reduzierte Dosierung lösen womöglich das Problem. Leichte Übelkeit und etwas Unwohlsein sind dagegen normal. Hier hilft es, parallel Kaugummi zu kauen oder Mentholbonbons bzw. Orangenscheiben zu lutschen. Am besten die Lösung gekühlt, langsam und schluckweise trinken. Kurze Pausen einlegen und zwischendurch etwas Tee oder eine andere klare Flüssigkeit zu sich zu nehmen, hilft auch. Wer seine Geschmacksnerven umgehen will, trinkt die Lösung mit Strohhalm oder aus der Trinkflasche.

Alle wichtigen Informationen zur Anwendung der Darmreinigungsprodukte sind der Packungsbeilage zu entnehmen.

Mitunter ja. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte im Vorfeld ärztlich abklären, ob die Medikation angepasst oder gar ausgesetzt werden muss. Das betrifft zum Beispiel Blutverdünner, Diabetes-Präparate oder auch Verhütungsmittel.

Natürlich, am Vortag ist alles erlaubt – außer bei der Ernährung. Die vorbereitende Darmreinigung sollte man jedoch besser zu Hause und in Toilettennähe durchführen.

Anders sieht es nach der Darmspiegelung aus: Findet die Untersuchung unter Sedierung statt, darf man anschließend für 24 Stunden kein Fahrzeug führen und erhält für den Tag der Untersuchung eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Der Darm ist vollständig gereinigt, wenn die letzten Stuhlgänge nur noch aus einer klaren, gelblichen Flüssigkeit bestehen – ähnlich wie Kamillentee. Ist dies nicht der Fall, war die Reinigung nicht erfolgreich und die Untersuchung kann durch Reste im Darm beeinträchtigt sein. In diesem Fall besser vorab die behandelnde Praxis kontaktieren. In der Regel wird dann ca. 30 Minuten vor dem Untersuchungstermin ein zusätzlicher Einlauf vor Ort verabreicht.

Das Abführmittel für die Darmreinigung löst starke Durchfälle aus, die mitunter zu Hautrötungen, rissiger Haut oder Juckreiz im Intimbereich führen können. Vorbeugend kann man bei der Darmreinigung feuchtes Toilettenpapier nutzen und den Analbereich mit einer fetthaltigen Hautcreme einreiben.

Während der Untersuchung

Nicht wirklich „weg“, vielmehr in einer Art Schlaf. Im Gegensatz zur Narkose ist man bei einer Sedierung nämlich bei Bewusstsein, atmet selbstständig und bleibt ansprechbar. Man spürt aber keine Schmerzen und kriegt von der Untersuchung oft rein gar nichts mit. In der Regel erwacht man wenige Minuten nach der Darmspiegelung und kommt dann im Ruheraum langsam zu sich.

Wer sich für eine Sedierung entscheidet, wird weder Schmerzen spüren noch viel von der Untersuchung mitbekommen. Ohne Betäubung spürt man mitunter ein leichtes Ziehen oder kurz etwas Druck im Bauch. Das kommt vom Endoskop, das langsam durch den Darm geschoben wird. Aufgrund der eingeführten Luft treten zudem leichte Blähungsgefühle auf.

In der Regel ist eine Darmspiegelung in 20 bis 30 Minuten vorbei. Werden Polypen entfernt oder Gewebeproben entnommen, kann die Untersuchung länger dauern. Ebenso, wenn es Schwierigkeiten bei der Durchführung gibt. 

Ja, Polypen werden direkt während der Untersuchung entfernt, da sie Vorstufen von Krebs sein können. Meist werden sie mit einer Drahtschlinge oder Biopsie-Zange abgetragen. Anschließend wird das entfernte Gewebe histologisch im Labor untersucht.

Nach der Untersuchung/Ergebnis

In der Regel schon wenige Stunden nach der Darmspiegelung. Oft fühlt man sich nach der Untersuchung etwas matt und müde. Das kommt sowohl von der Sedierung als auch von der Darmreinigung und ist völlig normal. Wer es am Untersuchungstag etwas ruhiger angeht, macht auf jeden Fall alles richtig.

Alles je nach Wohlbefinden und Befund. Wurde die Untersuchung unter Sedierung durchgeführt, darf man danach 24 Stunden lang kein Fahrzeug führen, keine Maschinen bedienen und keine wichtigen Entscheidungen treffen. Normalerweise können Patient:innen aber am Folgetag wieder normal in den Arbeitsalltag starten. Wurden bei der Darmspiegelung Polypen entfernt, sollten schweres Heben, körperliche Arbeit und auch anstrengende Sporteinheiten fürs Erste vermieden werden. Wie lange, das entscheiden je nach Eingriff die Ärzt:innen. Essen darf man hingegen meist direkt nach der Untersuchung wieder. Am besten allerdings erst mal Schonkost und keine fettigen, stark verarbeiteten oder blähenden Lebensmittel.

Wird die Darmspiegelung unter Sedierung durchgeführt, gibt es nur für den Untersuchungstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. In der Regel ist man am Folgetag wieder fit und kann normal arbeiten. Ist die Darmspiegelung aufgrund von Beschwerden durchgeführt worden, ist eine Krankschreibung aus ärztlicher Sicht womöglich länger notwendig.

Meist erhalten die Patient:innen nach einer kurzen Ruhephase im Aufwachraum vom medizinischen Personal erste Ergebnisse. Ist der Befund unauffällig, kann man nach Hause und sollte in 10 Jahren erneut eine Vorsorgeuntersuchung machen. Wurden jedoch Polypen oder andere Auffälligkeiten entdeckt, gibt es Rede- und Handlungsbedarf.

Dann wird im Anschluss direkt das weitere Vorgehen besprochen. Entnommene Gewebeproben (Biopsien) kommen zur Untersuchung ins Labor. Ist der histologische Befund da, wird er bei einem Folgetermin von den behandelnden Ärzt:innen erläutert – bei Bedarf startet dann eine Behandlung oder weitere Kontrolluntersuchungen werden vereinbart. Den mündlichen Ergebnissen folgt zudem ein ausführlicher schriftlicher Bericht.

Ein erneuter Termin zur Früherkennung von Darmkrebs ist aus ärztlicher Sicht erst in 10 Jahren notwendig. Das gilt allerdings nicht, wenn Beschwerden auftreten.

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