Warum wird eine Darmspiegelung gemacht?
Ob zur Abklärung von Beschwerden, bei einem Gesundheitscheck oder wegen Vorerkrankungen in der Familie: Eine Darmspiegelung kann aus verschiedenen Gründen gemacht werden.
Welche Vorteile hat eine Darmspiegelung?
Eine Darmspiegelung kann Darmkrebs verhindern, bevor er entsteht. Fast immer entwickelt sich Darmkrebs aus kleinen, harmlosen Polypen an der Darmwand. Es dauert aber viele Jahre, bis aus diesen gutartigen Wucherungen bösartige Krebszellen werden. Genug Zeit, sich um seine Gesundheit zu kümmern und vorsorglich eine Darmspiegelung zu machen. Denn dabei werden Polypen direkt entfernt, bevor sich daraus überhaupt Krebs entwickeln kann. Wer also zur Früherkennung geht, erkrankt statistisch gesehen seltener an Darmkrebs.
Eine Darmspiegelung ist aber nicht nur die zuverlässigste Methode, um Darmkrebs und seine Vorstufen zu erkennen. Sie hilft auch, Veränderungen im Darm sichtbar zu machen und andere Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn festzustellen. Während der Untersuchung können Ärzt:innen direkt Gewebeproben entnehmen und so ihre Diagnose verfeinern. Aber keine Sorge: Dank Sedierung und moderner Technik ist eine Darmspiegelung heute weitestgehend schmerzfrei und bietet außerdem einen langfristigen Schutz.
Wer sollte eine Darmspiegelung machen lassen?
Im Alter steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Deshalb haben in Deutschland alle gesetzlich versicherten Menschen ab 50 Jahren die Möglichkeit, im Rahmen der Darmkrebsvorsorge eine kostenlose Darmspiegelung durchführen zu lassen. In Österreich und der Schweiz wird diese bereits ab 45 Jahren empfohlen. Ist diese Untersuchung unauffällig, reicht eine Wiederholung in zehn Jahren. Denn es dauert viele Jahre, bevor sich aus Polypen Krebsgeschwüre entwickeln. Treten jedoch Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Blut im Stuhl oder anhaltender Durchfall auf, ist eine Darmspiegelung unabhängig vom Alter ratsam. Ebenso, wenn bei früheren Untersuchungen Polypen im Darm entdeckt wurden oder jemand aus der Familie bereits an Darmkrebs erkrankt ist. Bei Menschen mit chronischer Darmerkrankung (z. B. mit Colitis ulcerosa) oder erblicher Vorbelastung (Lynch-Syndrom) werden auf ärztliche Anweisung Darmspiegelungen je nach Bedarf meist in regelmäßigen Abständen durchgeführt.
Was passiert, wenn man keine Darmspiegelung machen lässt?
Rund 95 von 100 Darmkrebserkrankungen werden dank einer Darmspiegelung entdeckt. Verzichtet man auf diese Untersuchung, setzt man seine Gesundheit leichtsinnig aufs Spiel. Keine Beschwerden, kein Grund für eine Vorsorge? Das ist ein Irrtum. Gerade Darmkrebs entwickelt sich oft schleichend. Denn Polypen sind nicht zu spüren und verursachen keine Beschwerden. Je früher solche Veränderungen im Darm erkannt werden, desto besser sind Polypen behandelbar. Das Gute: Der Krebs ist in diesem Stadium meist heilbar. Wird er hingegen sehr spät diagnostiziert, sind intensive Therapien oder Operationen erforderlich, und die Heilungschancen sinken. Vorsorge ist daher besser als Nachsorge.